Ein Besuch im "Ryozen Museum of History" in Kyoto.
Das japanische Kaiserhaus gilt als älteste Dynastie der Welt. Dies ist aber nicht gleichbedeutend mit längster höchster Macht. Die Shogune, formal eingesetzt durch den Kaiser (Tenno), waren Kriegerdynastien, welche unter sich, im Kampf um Macht, immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen führten. Sie waren die Führer der Samurai und vom 12.- 19. Jahrhundert die echten Herrscher in Japan.
Das "Ryozen Museum of History" in Kyoto widmet sich dem Übergang vom Shogunat zur wieder stärkeren Bedeutung des Kaisertums und damit zur Abschaffung des Shogunats. Es ist auch der Weg zum modernen Japan in der Meiji-Zeit (1868-1912) . Dieser Weg war von gewaltigen kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt. Das Museum erweist den führenden Kämpfern für das moderne Japan seine Referenz. Die Ausstellung zeigt aber auch in einzelnen Fällen Personen, die rückfällig und wieder zu Verteidigern des Shogunats wurden.
Zwei Fakten schienen sich in dieser Entwicklung in die Hände zu spielen: Der Druck von aussen zur Öffnung - durch die Präsenz und Forderung durch den amerikanischen Flottenkommandanten Commodore Perry mit entsprechendem militärischen Druck - und die national-konservative Haltung des Shogunats auf Abschottung, welche an Überzeugungskraft auch bei einem Teil der Samurais einbüsste. Es war die Zeit der Reform (wirtschaftliche und teilweise gesellschaftliche Öffnung) und der Restauration (Erstarkung der Macht des Kaisers).